Unsere erneute Initiative zur Verlegung von Stolpersteinen in Biebesheim

Der Grünen-Antrag jetzt dazu sieht dagegen vor, dass die Gemeinde lediglich die Erlaubnis erteilt, dass Stolpersteine verlegt werden dürfen. Biebesheimer Bürgerinnen und Bürgern oder Nachfahren ehemaliger jüdischer Biebesheimer soll damit die Möglichkeit geschaffen werden, in eigener Regie im öffentlichen Raum Stolpersteine zum Gedenken an die Opfer zu verlegen.

Biebesheim habe bereits einige Schritte getan, um das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus wach zu halten, schreiben die Grünen in dem von ihrem Fraktionsvorsitzenden Albert Lautenschläger unterzeichneten Antrag. Es sei aber an der Zeit und nur folgerichtig, diese Schritte um die Erlaubnis zur Verlegung von Stolpersteinen auf öffentlichen Flächen fortzusetzen, heißt es darin weiter.

Anlass für ihre erneute Initiative, wie bereits in anderen Orten des Kreises Groß-Gerau, künftig auch in Biebesheim Stolpersteine wider das Vergessen verlegen zu können, ist nach Darstellung der Grünen, dass vor kurzem ein Nachfahre verfolgter jüdischer Biebesheimer in der Gemeindeverwaltung um die Erlaubnis einer Stolpersteinverlegung auf eigene Kosten vor dem damaligen Wohnsitz der Familie ersucht habe, ihm die Erlaubnis dafür aber verweigert worden sei.

„Wie muss ein Nachfahre von Opfern des Nationalsozialismus sich fühlen, wenn ihm das Gedenken vor dem Stammhaus seiner Familie verwehrt wird?“ fragen sich die Grünen in ihrer Antragsbegründung.

Die Verlegung von Stolpersteinen sei eine Form des Gedenkens, bei dem die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Sinti und Roma, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus mitten in den Alltag geholt werde.

Ihr Wert und ihre Besonderheit lägen gerade darin, dass die Stolpersteine Aufmerksamkeit erzeugten, ohne dass etwa ein Museumsbesuch, der Gang zu einem besonderen Ort oder aufwendiges Beschaffen von Informationen aus der Literatur nötig seien. Die Stolpersteine erzeugten außerdem Interesse und gäben Denkanstöße.

„Gerade in einer Zeit“, betonen die Biebesheimer Grünen in ihrer Begründung, „in der rechtsradikale Tendenzen und rechtspopulistische Parteien und Vereinigungen leider auch in Deutschland verstärkt tätig sind, ist es umso wichtiger, mit vielfältigen und öffentlich sichtbaren Aktionen auf die Folgen einer menschenverachtenden rechten Ideologie hinzuweisen.“

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