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Ursula Hammann: Argumente gegen weitere Inanspruchnahme von Biebesheimer Flächen

Laut Antrag an die Regionalversammlung wurden In Biebesheim seit 2006 durch die Entwicklung des Gewerbegebietes „Nördlich der Waldstraße“ ca. 23,6 ha Gewerbeflächen in Anspruch genommen. Innerhalb des bestehenden Gewerbe- und Industriegebietes südlich der Waldstraße wurden etwa 6,4 Hektar in Anspruch genommen. Dies wären bereits 30 Hektar. Hinzu kämen noch die innerhalb des Gewerbegebietes verfügbaren Flächen von 8,9 Hektar, so ergibt sich ein Saldo von 38,9 Hektar.

Mit der Ansiedlung von Moll kämen noch 12, 5 Hektar hinzu. Dies wären 51,4 Hektar. Damit wäre der Gewerbeflächenbedarf um 13,4 Hektar überschritten. Aus diesem Grund hat auch die Regionalversammlung der Gemeinde auferlegt, beabsichtigte Baugebiete im Siedlungsbereich nicht zu nutzen.

Tatsache ist es jedoch, dass seit 2006 fast 40 Hektar als Gewerbe- und Industriegebiet  verplant werden.

Innerhalb weniger Jahre, entsteht ein Logistikzentrum nach dem anderen. Große Gebäude, steigendes Verkehrsaufkommen und wenige neue Arbeitsplätze sind die Folge.

Der ständige Verlust von Flächen durch Versiegelung stellt generell ein Problem dar. Noch immer findet ein zu hoher Flächenverbrauch statt. Ein Blick in bestehende Gewerbegebiete - auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft - zeigt leider auch, dass ehemals ansässige Unternehmen, den Standort wechseln. Zurückbleiben leere Gebäude und versiegelte Flächen.

Allein In Biebesheim gibt es bereits mehr als 500 Gewerbe- und Industriebetriebe mit über 2000 Arbeitsplätzen. Daher ist der Druck in Richtung Schaffung von neuen Arbeitsplätzen gering.

Was bedeutet die Ansiedlung des Betonschwellenwerkes für Biebesheim:

  1. Verlust landwirtschaftlicher hochwertiger Flächen.
  2. Dieser Bereich stellt laut Regionalplan ein Vorbehaltsgebiet für besondere Klimafunktionen dar.
  3. Es wird zu einem höheren Verkehrsaufkommen führen. 55 LKW pro Tag mit Rohstoffen wie Zement, Sand, Split. Pendler beschweren sich bereits heute über das bestehende Aufkommen.
  4. Der Schienenverkehr wird sich  erhöhen. Waggonzustellungen und- abfuhren erfolgen zu allen Tages- und Nachtzeiten im 3 Schicht-Betrieb. Pro Jahr sollen ca. 2.500 Waggons abgefertigt werden.

Viele neue Arbeitsplätze? Ca. 50 Arbeitsplätze werden genannt. Leider stellt sich die Wirklichkeit oft anders dar.

Viel mehr Gewerbesteuer für die Gemeinde?  Auch dies kann keiner sagen, da auch hier die Erfahrung zeigt, wie schnell Einbrüche in der Gewerbesteuer zu verzeichnen sind und Rückzahlungen anstehen.

Beispiel aktuelle Finanzsituation der Gemeinde – ersichtlich aus dem Konsolidierungskonzept der Gemeinde.

Im Jahr 2008 betrug  die Gewerbesteuer netto nach Abzug der Gewerbesteuerumlage 3.478.554,00 Euro. Trotz der neuen Betriebsansiedlungen war der Betrag im Jahr 2013 mit 3.420.175 weniger als im Jahr 2013. Es waren 3.420.175,00 Euro. Für das Jahr 2014 wird mit noch weniger kalkuliert, nämlich 3.274.000,00 Euro.

Dass das Unternehmen Moll Interesse hat, ist nachzuvollziehen. Ob wir als Gemeinde jedoch viel davon haben werden, ist fraglich.

Eine Bürgersammlung sollte daher über diese Entwicklung einberufen werden. Dies kann ergeben, dass sich ein Großteil der Bevölkerung für die Ansiedlung entscheiden wird, es kann aber auch das Gegenteil sein.

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