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Biebesheimer Grüne machen sich auch per Antrag für Stolpersteine in Biebesheim stark

"Was bei uns bisher zum Gedenken an das auch in Biebesheim von den Nazis begangene Unrecht geleistet wurde, bleibt gut und richtig und soll durch die Stolpersteine in seinem Wert keinesfalls geschmälert werden", betont Grünen-Fraktionsvorsitzender Albert Lautenschläger in einer Presseerklärung. Mit den Stolpersteinen würde das Gedenken an die Opfer vielmehr unmittelbar in den Alltag der Gemeinde hinein erweitert.

Zu der Kontroverse um diese Initiative, auf die die Biebesheimer Grünen bereits im Frühjahr mit einer Abendveranstaltung reagiert hatten, betont Lautenschläger: In dieser Sache dürfe jedoch kein "Wir haben uns schon genug erinnert" oder "Wir haben unsere Schuldigkeit getan" gelten, was dazu leider auch bereits zu hören gewesen sei.

Die Ablehnung der Unterstützung der Initiative durch den Biebesheimer Bürgermeister Thomas Schell empfindet der Grüne dabei als "sehr unglücklich". Schließlich müssten weder Verwaltung noch Gemeinde dabei selbst als Initiator auftreten. Allerdings sei Unterstützung notwendig. Denn die Stolpersteine gingen nach der Verlegung in das Eigentum der Gemeinde über, wofür die behördliche Genehmigung und Unterstützung von dort unerlässlich sei. Auch die Hilfe des Bauhofes wäre erforderlich, um die jeweils exakten Stellen für die Steine festzulegen, vorzubereiten, und sich um das dann überschüssige Pflaster zu kümmern.

"Wie kann man als Bürgermeister hierfür nur die Unterstützung versagen wollen?" fragt sich Lautenschläger weiterhin. Denn mit den Stolpersteinen soll die wichtige Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Sinti und Roma, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und an die Euthanasieopfer während des Nationalsozialismus lebendig erhalten werden. Indem vor ihrem jeweils letzten selbst gewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing mit ihren Namen darauf ins Trottoir eingelassen würden. Um den Opfern damit ein Stück ihrer Geschichte  und Identität zurückzugeben, wie es die Intention des Schöpfers der Stolpersteine sei, des deutschen Künstlers Gunter Demnig.

"Inzwischen liegen Stolpersteine in über 500 Orten Deutschlands und mehreren Ländern Europas. 2012 wurde das Projekt mit dem Marion Dönhoff Förderpreis für internationale Verständigung und Versöhnung ausgezeichnet. Jurymitglied Anne Will würdigte es damals als große Leistung und großen Verdienst seines Schöpfers. Auch der Erich-Kästner-Preis wurde ihm dafür 2012 verliehen", wirbt Grünen-Ortsverbandsvorsitzende Ursula Hammann ebenfalls für Unterstützung der Initiative vor Ort. Im Jahr 2012 hätten sich zudem in unmittelbarer Biebesheimer Nachbarschaft auch Riedstadt und Gernsheim dem Projekt angeschlossen, im September 2013 die Gemeinde Stockstadt. Unser Bild zeigt Stolpersteine in der Kreisstadt Groß-Gerau.

 

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